Samstag, 21. März 2015

Rezension: Elsas Stern - Ein Holocaust-Drama [Literatur]


Elsas Stern (von Agnes Christofferson)






Die Jüdin Elsa wurde als Jugendliche kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs mit ihrer Familie ins KZ Ausschwitz deportiert. Dort werden sie und ihre Schwester Hanna zuerst von den Eltern getrennt und versuchen gemeinsam zu überleben. Elsa wird schließlich wie viele weitere zum Opfer der unvorstellbar grausamen Menschenexperimenten des KZ-Arztes Hauser. Um dieser Vergangenheit zu entkommen, flieht sie nach dieser Zeit nach Amerika, wo sie 35 Jahre später plötzlich Hauser gegenüber steht. Als sie daraufhin in ein Krankenhaus eingeliefert wird, findet ihre Tochter Leni beim Zusammenpacken von Elsas Sachen deren Tagebuch und erfährt zum ersten Mal, was ihre Mutter durchstehen musste ...








Ich muss ehrlich zugeben, dass ich normalerweise absolut kein Fan von Büchern bin, die sich mit der Zeit des zweiten Weltkriegs beschäftigen oder gar zu dieser Zeit spielen. Wahrscheinlich liegt das auch zum Teil daran, dass ich in der Schule einfach schon viel zu viel dazu gehört habe, doch dieses Buch schaffte es mich eines besseren zu belehren. Es zeigte mir, was für großartige Werke auch hinter Büchern mit dieser Thematik stecken können und ich muss sagen: Ich bin begeistert

Das Cover ist wirklich gut gewählt und macht einem gleich klar, um was es in diesem Buch geht. Doch auch Leser, die wie ich einen großen Bogen um diese Thematik machen, sollten sich davon nicht abschrecken lassen. Ich würde das Cover nicht unbedingt als schön bezeichnen, aber es hat einen tieferen Sinn und passt zudem zum Titel und das ist es, was in diesem Falle wirklich zählt.

Die "Hauptstory" wird aus der Sicht der Protagonistin Leni erzählt. Dieser Teil der Geschichte spielt im Frühjahr 1979, als sie das Tagbuch ihrer Mutter findet und erstmals von deren Vergangenheit erfährt. Die andere Hälfte spielt 1944 in Elsas Vergangenheit und bringt dem Leser Elsas Geschichte näher, die Leni im Tagebuch ihrer Mutter liest. Diese Teilung fand ich wirklich toll, denn so lernt man gemeinsam mit Leni Stück für Stück das schwere Schicksal ihrer Mutter kennen. Die Autorin beschreibt also eindrucksvoll und sensibel mit einem schönen Schreibstil, was die damalige Gesellschaft mit einer jungen Jüdin und deren Familie gemacht hat und wie das Leben dieses jungen Mädchens für immer dadurch geprägt wurde.

Langsam erfährt man auch das ganze Ausmaß Elsas schrecklicher Erlebnisse in Ausschwitz. Das hat mich wirklich berührt, da man gar nicht anders kann als sich in Elsa hineinzuversetzen, so gut es eben möglich ist und mit ihr gemeinsam diese schreckliche Zeit ihres Lebens zu durchstehen. Wobei Elsa im Vergleich mit anderen Häftlingen noch Glück hatte und doch ist ihr Schicksal bereits unvorstellbar schmerzhaft. So fängt man auch an zu begreifen, wie Elsa zu der Frau geworden ist, die sie heute ist.



















Eine schöne Abwechslung finde ich, dass mehrere Generationen  in die Geschichte miteinbezogen werden, sodass man auch sieht wie Leni diese "Neuigkeiten" aufnimmt. Zu meinem Erstaunen hat mich jedoch im Laufe des Buches das Geschehen im Jahre 1944 besonders interessiert und die Unterbrechungen durch Lenis Erzählungen empfand ich sogar eher als störend, da mich Elsas Geschichte einfach so gefesselt hatte.



Hingegen meiner Erwartung hat mich dieses Buch wirklich begeistern können. Das Cover hätte mich in einer Buchhandlung wahrscheinlich nicht nach diesem Buch greifen lassen, aber es ist dennoch passend. Sowohl der Inhalt, als auch der Schreibstil der Autorin konnten mich überzeugen. Da mich Elsas Geschichte am meisten fesselte, war es jedoch manchmal etwas nervig, von Lenis Erzählungen unterbrochen zu werden. Ansonsten nichts auszusetzen, also 4 Blue Wings.


Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen

Hinterlasst mir gerne gerne einen Kommentar :D
Ich freue mich über jeden noch so kleinen Satz :)
Allerdings behalte ich mir vor Beleidigungen und Spam ohne Vorwarnung zu löschen.